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 The Seventh Witch - Die etwas andere zukünftige Trilogie

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BeitragThema: The Seventh Witch - Die etwas andere zukünftige Trilogie   The Seventh Witch - Die etwas andere zukünftige Trilogie EmptyMi März 30, 2011 6:40 pm

Hallo liebe HIH-Middis Smile

Wer im PCF war, wird meine geplante Trilogie "The Seventh Witch" vielleicht kennen und eventuell auch schon gelesen haben. Jedenfalls finde ich es sehr schade, dass sie aus dem PCF gelöscht wurde bzw. das ganze Forum gelöscht wurde. Blöde Redaktion. -.-
Aber das ist jetzt nicht das eigentliche Thema. Das Thema ist momentan mein erster Roman hier. Insgesamt wird es (was bei Trilogien logisch ist) drei Romane geben, doch der zweite und dritte existieren noch nicht.
Über die werden wir (hoffentlich) später mal reden.
Aber jetzt möchte ich euch nicht mehr länger vollquatschen. Smile

Ich hoffe, euch gefällt das, was ihr jetzt dann lest. Wink
Danke schon mal jetzt fürs geduldige Durchlesen und Kommentareschreiben. Very Happy

glg ♥️
Eure Sarah

***

The Seventh Witch - Die Trilogie allgemein

Handlung
In der Trilogie geht es um die fünfzehnjährige Katherine Meg Mouney, die von ihren Freundin nur Kate genannt wird. Sie ist ein aufgeschlossenes, junges Mädchen mit vielen Hobbys und Interessen. Ihr Traum ist es, Tierärztin zu werden und später einmal nebenberuflich einen Reiterhof zu betreiben.
Doch wie in jedem Leben gibt es auch in dem von Kate gute und schlechte Zeiten. Die Tage momentan scheinen eher schlecht zu sein. Und damit beginnt der erste Roman "Verzaubert".

Die Romane
Geplant sind drei Romane. Die Titel, die ich mir für sie ausgedacht habe, sind folgende:

1. Verzaubert
2. Verhext
3. Verflucht

Es ist aber noch nicht festgelegt, ob sie wirklich die tatsächlichen Titel meiner Romane werden, voraussichtlich, ich schaffe es, die Trilogie fertig zu schreiben. ^^

***

The Seventh Witch I - Verzaubert

Handlung
Momentan scheint im Leben der fünfzehnjährigen Kate alles drunter und drüber zu gehen. Nicht nur, dass ihre Versetzung in die nächste Klasse auf dem Spiel steht und sie sich mächtig mit ihrer besten Freundin Joelle gestritten hat, ihre Gefühle bringen sie auch noch ganz schön durcheinander.
Und als ob das noch nicht genug wäre, eröffnet ihr ihre bisher unbekannte Tante Rose, dass sie an ihrem sechzehnten Geburtstag in wenigen Wochen anscheinend eine Hexe werden soll.
Das ganze Chaos wirft Kate aus der Bahn. Wem kann sie noch glauben, wer spielt nur mit ihr? Wer meint es ernst mit ihr, wer will sie veräppeln?
Und auf einmal scheinen alle bedroht, die Kate etwas bedeuten...


Jetzt dürft ihr endlich mit dem Lesen anfangen! Very Happy


***

*~ Erstes Kapitel ~*

„Kate?“
„Hm?“ Verschlafen richte ich mich auf und blinzle ein paar Mal, bevor ich Joelles aufgeregt blickendes Gesicht über mir erkenne.
„Komm, Kate, wir müssen los!“ Joelle flüstert nur noch, während ihr Blick nervös von mir zu einem Punkt in der Ferne wandert.
„Was ist denn…“ Bevor ich meine Frage zu Ende stellen kann, presst Joelle auch schon ihre Hand auf meinen Mund.
„Hmpf!“, mache ich wütend und verdrehe die Augen. Dann, als ich meinen Blick jedoch selbst in die Ferne schweifen lasse, erkenne ich den Grund für Joelles Aufregung.
Ein dicker, mit fettem Bierbauch ausgestatteter Mann kommt geradewegs auf uns zu. Er sieht nicht gerade so aus, als wolle er uns auf ein Kaffeekränzchen einladen. Die Wut ist ihm schon aus dieser Distanz anzusehen.
„Komm, wir müssen weg!“, haspelt Joelle aufgeregt, nimmt ihre Hand von meinem Mund und wirft hastig die auf dem Boden herumliegenden Sachen in ihre Tasche. Auch ich begreife nun langsam, dass wir uns wirklich beeilen müssen, wenn wir heil davonkommen wollen. Ich greife nach dem zusammengeknüllten Pullover, den ich als Kissen benutzt hatte, und binde ihn mir eilig um die Hüften, bevor ich zusammen mit Joelle losrenne, als ginge es um mein Leben.
„Hey! Stehen bleiben!“, ruft eine unbekannte, raue Stimme, die nur dem Bäcker gehören kann. Ich höre deutlich seine schlurfenden, schnellen Schritte hinter uns auf dem Asphalt, doch er würde uns nicht einholen können.
Joelle rennt mir voraus und biegt wie ein hakenschlagendes Kaninchen in die nächste Gasse ein. Gerade noch rechtzeitig kann ich um die Ecke rennen und meiner besten Freundin folgen.
„Ich rufe die Polizei! Bleibt sofort stehen!“ Der Bäcker hat wohl noch nicht aufgegeben, und er ist schneller unterwegs, als ich anfangs dachte. Schon wenige Augenblicke nach mir biegt er ebenfalls um die Ecke.
„Sie kriegen uns nicht!“ Ich drehe ihren Kopf zum Bäckermeister und grinse ihn spöttisch an, während ich meine Schritte nur noch mehr beschleunige. Langsam hänge ich den Bäcker ab.
Ich will gerade noch einmal etwas Provozierendes in seine Richtung rufen, als mein Lauf plötzlich und radikal gestoppt wird. Schneller, als ich meinen Kopf nach vorne drehen kann, pralle ich mit voller Wucht gegen jemanden und fliege mit ihm zusammen auf den Boden.
Ein heftiger Schmerz durchzuckt mein Knie, als ich damit auf dem harten Boden aufschlage, und ein dumpfer Aufprall ertönt, als ich mit dem Unbekannten auf dem Asphalt lande.
Ich schlage die Augen erst auf, als von meinem Gegenüber ein Stöhnen ertönt. Überrascht blicke ich auf die Person unter mir. „Nick? Was machst du denn hier?“
Nick stöhnt erneut auf. „Könntest du bitte von mir runtergehen?“, fragt er ein bisschen atemlos.
„Oh… Klar“, meine ich verlegen und kletterte rasch von Nick herunter. Der Junge richtet sich auf. Ich strecke ihm eine Hand entgegen, um ihm zu helfen. Irgendwie bin ich ihm das schuldig.
„Polizei! Polizei!“, höre ich die Stimme des Bäckers hinter mir. Schnell springe ich auf, helfe Nick auf die Beine und ziehe ihn rennend hinter mir her.
Auf Nicks fragenden Blick meine ich nur: „Wir müssen weg.“ Er scheint zu verstehen, denn er folgt mir, ohne zu widersprechen.
Ein paar Ecken weiter werde ich schließlich langsamer und bleibe neben Nick stehen. Ich brauche ein paar Momente, um erst einmal durchzuschnaufen, außerdem schmerzt mein Knie so höllisch, dass ich mich auf den Boden sinken lasse.
„Was war denn das gerade?“, will Nick natürlich sofort wissen.
Ich atme noch ein paar Mal tief durch, dann beginne ich zu erzählen. „Joelle, also meine beste Freundin, und ich waren beim Bäcker und haben eben was mitgehen lassen. Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn man uns nicht bemerkt hätte. Na ja, und jetzt war das Bäcker eben sauer auf uns und wollte die Bullen rufen…“ Ich ende und sehe zu Nick. Was würde er jetzt tun?
Unbeschreibliche Erleichterung breitet sich in mir aus, als Nick zu lachen beginnt. „So etwas hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut, Miss Mouney“, meint er grinsend, setzt sich neben mich und legt leicht einen Arm um meine Schultern.
„Da siehst du, wie man sich in Menschen täuschen kann“, erwidere ich und grinse. Ich bin froh, dass Nick mich nicht für total gestört hielt, weil ich geklaut hatte. Okay, so richtig „klauen“ konnte man es nicht nennen. Eher, wie ich sagte, „mitgehen lassen“ – finde jedenfalls ich.
Ich lehne mich zurück an die Wand, lege meinen Kopf an Nicks Schulter und schließe die Augen. Erst jetzt fällt mir auf, dass sein Arm um meinen Körper geschlungen liegt. Einen Moment überlege ich, ob ich mich nicht aus dieser Lage befreien solle, aber dann entscheide ich mich dagegen. Ich fühle, wie Schmetterlinge in meinem Bauch aufflattern, und stelle mir vor, wie es wäre, ihn zu küssen.
„Du bist wirklich ein verrücktes Mädchen, Kate“, murmelt in diesem Moment Nick und reißt mich damit aus meinen Tagträumen. Ich brauche einen Augenblick, um zu realisieren, was Nick gesagt hatte, dann begreife ich.
„War das ein Kompliment?“, überspiele ich meine Verlegenheit mit einem Witz und sehe zu Nick herauf.
Nachdenklich legt er seinen Kopf zur Seite, richtet seinen Blick schließlich grinsend auf mich und nickt. „Ja, glaube schon.“
Ich kann nicht anders, als ebenfalls zu grinsen. Wie sehr ich Nick in den letzten Wochen lieb gewonnen hatte! Er war einfach so erwachsen, so unabhängig und so gut aussehend, ganz anders als die Jungs in meiner Klasse. Moment – hatte ich das nicht schon einmal bei einem Jungen gedacht?
Stimmt! Da gab es ja auch noch die wichtigste männliche Bezugsperson in meinem ganzen Leben, seit ich im Sandkasten gesessen hatte. „Shit, Rob hab’ ich ganz vergessen!“, stoße ich leise aus und befreie mich nun doch aus Nicks sanfter Umarmung.
„Was hast du gesagt?“, will Nick, ein bisschen verstört, wie es mir vorkam, wissen.
„Ich wollte mich noch mit Rob treffen“, meine ich, nehme meinen Pullover, der neben ihm auf dem Boden liegt, und richte mich auf. Dabei versuche ich, das Gesicht so wenig wie möglich vor Schmerz zu verziehen.
„Schade, aber man sieht sich bestimmt“, erwidert Nick, steht ebenfalls auf und tritt neben mich. Er legt eine Hand auf meine Schulter und beugt sich vor, als ob er noch etwas sagen wollte. Ich richte meinen Blick auf ihn, doch er bleibt still. „Bis zum nächsten Mal, Miss Mouney“, meint er nur und ist im nächsten Augenblick verschwunden.
Ich lehne mich erneut gegen die Hauswand und fahre mit dem Finger nachdenklich über die Ritze in der Mauer. Was hatte Nick gerade noch sagen wollen? Oder wollte er gar nichts sagen? Wollte er in Wahrheit etwas ganz anderes? Ich weiss es nicht.
Da fällt mir Robert wieder ein. Rasch binde ich mir meinen Pullover um die Taille und spurte los.
Während ich in Richtung Stadtpark renne, wo ich mich mit meinem besten Freund verabredet hatte, muss ich die ganze Zeit an Nick denken. Wenn ich länger darüber nachdenke, muss ich zugeben, dass es mir gar nicht vorkommt, als hätte Nick mir noch etwas sagen wollen. Es war eher etwas anderes gewesen, das er hatte tun wollen, es aber dann doch gelassen hatte. Aber was war es gewesen, dass er hatte tun wollen?
Eigentlich gab es nur eine einzige Möglichkeit: Er hatte mich küssen wollen.
Als ich so daran denke, wird mir ganz schwindelig und ich habe Mühe, weiter zu rennen. Doch ich tue es trotzdem, was würden die Leute sonst von mir denken?
Mit einiger Verspätung komme ich schließlich im Stadtpark an. Ich renne durch das grosse, eiserne Tor beim Eingang und durchquere die Allee, die von vielen Bäumen gesäumt wird, die auf zwei Seiten in einer Reihe nebeneinander stehen. Links und rechts neben der Allee befinden sich weitläufige Wiesen, auf der linken Seite gibt es noch zusätzlich einen kleinen Teich mit vielen Bänken darum herum. Genau dort sollte ich mich mit Robert treffen.
Ich komme beim Teich an und sehe mich um. Wo ist er nur? Ist er schon wieder gegangen? Nein, das würde ich ihm nicht zutrauen. Er war ein geduldiger Mensch und war es zudem noch gewöhnt, auf mich warten zu müssen (auch wenn ich das so bald wie möglich ändern will!). Schließlich kann ich nicht einfach immer meinen besten Freund sitzen lassen, oder?
„Da bist du ja endlich, beste Freundin“, höre ich da eine Stimme hinter mir.
Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, als ich mich umdrehe und Robert um den Hals falle. „Du kennst mich doch, bester Freund“, murmele ich an seiner Schulter.
Er lacht. Es klingt nicht so, als sei er sauer auf mich. Noch einmal so eine Eigenschaft von Robert: Es ging relativ lange, bis er sauer wurde; aber meistens war er dann richtig wütend. Zum Glück war das zwischen uns nur einmal vorgekommen, aber das ist eine andere Geschichte.
„Ich haue doch nicht einfach ab, beste Freundin“, meint mein bester Freund und drückt mich an sich.
„Das weiss ich, bester Freund“, erwidere ich. Ich atme seinen vertrauten Geruch ein und fühle mich sofort viel wohler. Seit Jahren ist er ständig an meiner Seite, weiss mehr als jeder andere Mensch über mich Bescheid und hat das trotzdem nie ausgenutzt. Zudem hat er immer ein offenes Ohr, man kann jederzeit (das heißt auch mitten in der Nacht) zu ihm gehen und von seinen Problemen erzählen, auch wenn Robert todmüde ist und am liebsten geschlafen hätte. Aber er nimmt sich wirklich die Zeit, seinen Freunden zuzuhören und ihnen Ratschläge zu geben. Er ist einfach der perfekte beste Freund – wenn da nicht seine Eifersucht wäre.
„Sag mal, was war denn der Grund dafür, dass du zu spät gekommen bist?“, will Robert wissen.
Upps. Er hat das „beste Freundin“ vergessen, das heißt, er ist nicht gerade in einer super Stimmung.
Ich hätte es mir denken können, dass er diese Frage stellt. Da kommt wieder der Detektiv Robert in ihm hervor – der, der wirklich alles über mich wissen will. Welche Frühstücksflocken ich heute Morgen gegessen hatte, wie ich die Mathestunde gefunden hatte und eben auch, mit wem ich mich traf. Eine der häufigsten Fragen, die er mir stellte, war die, auf die ich jetzt antworten sollte.
„Joe und ich waren beim Bäcker und haben was mitgehen lassen. Nach dem Essen bin ich aus Versehen eingeschlafen und Joe hat mich erst geweckt, als der wütende Bäcker kam und die Polizei rufen wollte. Ja, und dann mussten wir abhauen und ich…“ Soll ich ihm wirklich von Nick erzählen? Ist das eine gute Idee?
„Was wolltest du sagen, Kate?“, kommt da auch schon Robert.
Oh nein. Jetzt kann ich ihm wirklich nichts mehr verheimlichen - zumal er sofort merken würde, wenn ich ihm etwas verschwiege.
„Nun ja… Es ist so“, beginne ich, „als Joe und ich abgehauen sind, hab ich nicht so richtig auf die Leute um mich herum geachtet und bin mit jemandem zusammengestoßen.“ Hoffentlich würde er sich mit dieser Antwort zufrieden geben!
Aber ich hätte mir selbst denken können, dass Robert nicht daran dachte, etwas nicht zu wissen.
„Und wer war dieser Jemand?“, fragt er und sieht mich mit einem eindringlichen Blick an. Ich kann nicht anders und sehe ihm in die Augen. Jetzt ist Lügen zwecklos.
„Nick“, antworte ich knapp und mache mich auf ein Donnerwetter bereit. Moment – auch wenn Robert mein bester Freund ist, hat er mir nicht zu sagen, mit wem ich mich treffen soll und mit wem nicht. Das bestimme ich immer noch selbst. Außerdem war ich mit Nick zusammengestoßen und habe mich nicht mit ihm verabredet.
„Nick?“ Roberts Stimme klingt sehr verächtlich, als ob er Nick nicht ausstehen kann – vielleicht kann er das auch nicht? Im Gegensatz dazu, dass er alles über mich weiss (bis auf die Tatsache, dass ich Nick ziemlich süß finde), weiss ich nur die allernötigsten Informationen über ihn. Vielleicht sollte ich auch mal so eine Fragerunde starten, vielleicht würde das etwas helfen?
„Ja, Nick“, bestätige ich schnell und hoffe, dass Robert jetzt nichts mehr darüber wissen wollte, was ich mit Nick gemacht habe, was ich zu ihm gesagt…
„Und ihr seid einfach so zusammengestoßen?“
Ich hätte die Augen verdrehen können. Irgendwie macht mich Robert wütend, wenn er mich so über Nick ausfragt. Und im Gegenteil zu meinem besten Freund bin ich leider nicht sehr geduldig.
„Ja, wir sind nur einfach so zusammengestoßen“, fauche ich schon fast.
Roberts erstaunter Blick überrascht mich. Hatte ich ihn gekränkt? Oder hatte ich ihm die Augen geöffnet? Ich weiss es nicht. Schon wieder.
„Sag mal, ist alles okay, beste Freundin?“
Puh, zum Glück. Da ist wieder der alte Robert. Da ist wieder mein bester Freund, dem ich zu hundert Prozent vertraue und den ich eigentlich lieben müsste, es aber nicht tue. Bester Freund bleibt eben bester Freund.
„Klar, bester Freund“, antworte ich nur knapp auf seine – ich muss es zugeben – sehr fürsorgliche Frage und hoffe, dass jetzt das ganze Theater um diese komische Fragerunde und meinem Zusammenstoss mit Nick vorbei ist.
Zum Glück wird mein Wunsch dieses Mal erfüllt und weitere Fragen von Robert in Bezug auf Nick und dieses ganze Theater bleiben mir erspart.
„So, was wollten wir jetzt machen?“, frage ich ihn, um ihn nicht auf den Gedanken zu bringen, weiter den Detektiv zu spielen.
„Hm… Ehrlich gesagt, weiss ich es auch nicht mehr so genau. Aber ich denke, wir wollten Eis essen gehen oder so was Ähnliches“, versucht sich Robert zu erinnern.
Ich nicke. „Aber ich habe gerade keinen Hunger. Wollen wir ‚so was Ähnliches’ machen?“
Robert grinst. „Klar, aber was würdest du vorschlagen?“
„Hm… Schwierig. Es gibt so vieles, das wir machen könnten. Aber mir fällt nichts ein.“
„Dann müssen wir wohl weiter überlegen.“
„Uns bleibt wohl nichts anderes übrig.“
„Stimmt.“
Schließlich einigen wir uns darauf, zum Einkaufszentrum zu gehen und uns nach Kleidern für den Schulball umzusehen, der in wenigen Wochen stattfinden würde. Sich jetzt schon einmal darauf vorzubereiten, würde sicher nicht schaden. So, wie ich mich selbst einschätzen kann, würde ich so etwas erst im letzten Moment erledigen – wieder ein Gegensatz zu Robert. Er ist in solchen Dingen immer schon Tage oder Wochen voraus.
So machen wir uns zum Einkaufszentrum auf. Ich spüre, dass inzwischen alles wieder vollkommen normal zwischen Robert und mir ist, und bin fröhlich. Keine Eifersucht, kein Detektiv-Getue mehr, nur mein ganz normaler, bester Freund läuft neben mir her und freut sich offenbar genau so sehr wie ich, dass es zwischen uns nicht so eskaliert ist wie damals.
Jetzt erwähne ich das schon zum zweiten Mal!
Mittlerweile wird es viele interessieren, was denn damals geschehen war. Das, das Robert und mich beinahe auseinander gebracht hatte (zum Glück hatte es das nicht!).
Ich weiss gar nicht mehr richtig, wie und wann es angefangen hatte. Robert und ich kannten uns zu diesem Zeitpunkt schon ein paar Jahre und waren die besten Freunde, so wie wir es heute immer noch waren. Aber etwas war damals geschehen, das das beinahe unmöglich gemacht hätte.
Es war an einem regnerischen Samstag. Robert und ich hatten gesehen, dass im Kino ein guter Film lief (an den Namen des Films kann ich mich nicht mehr erinnern – das ist auch völlig unwichtig, finde ich) und wollten uns diesen ansehen. Wir wollten uns direkt vor dem Gebäude treffen und uns dann zusammen Kinokarten kaufen. Gesagt, getan. Wie verabredet stand ich zur Abwechslung mal pünktlich vor dem Kino und wartete auf Robert. Ich war zu früh und nahm deshalb an, ein bisschen auf ihn warten zu müssen, aber er kam nicht. Zehn Minuten vergingen. Zwanzig Minuten. Eine halbe Stunde. Irgendwann verlor ich die Geduld und griff zu meinem Handy, um ihn anzurufen. Keine Verbindung. Robert ging nicht ans Handy. Da der Film sowieso schon längst angefangen hatte und es nichts mehr gebracht hätte, sich doch noch reinzuschleichen, beschloss ich, bei Robert zu Hause nach dem Rechten zu sehen. Ein ungutes Gefühl nagte in mir, als ich durch den strömenden Regen den vertrauten Weg ging, vor seiner Haustüre stand und klingelte. Es vergingen einige Momente, da hörte ich Frauenabsätze auf dem Holzboden in dem Flur der Wohnung und machte mich darauf gefasst, Roberts Mutter gegenüberzustehen. Doch nicht sie öffnete mir die Tür, sondern Ashley, ein Mädchen aus meiner Klasse. Völlig fassungslos starrte ich sie an und brachte kein Wort heraus, während sie spöttisch grinsend dastand und mich von oben bis unten musterte.
„Bist wohl in den Regen gekommen, Kirchenratte“, lachte sie hochnäsig und drehte sich dann in Richtung Flur. „Robby, komm mal hierher und schau dir das an!“, rief sie.
Zu meinem Entsetzen kam Robert tatsächlich und trat neben Ashley, ohne etwas auf ihre Bemerkung zu erwidern. Dabei weiss ich ganz genau, dass er Spitznamen hasst – man durfte ihn höchstens Rob nennen, aber auch nur, wenn er besonders gut drauf ist.
Und er stand einfach da und starrte mich an, als sei ich tatsächlich eine nasse Kirchenratte, die Unterschlupf suchte. Wut stieg in mir auf. Das erste Mal in meinem Leben war ich wütend auf Robert.
„Ich wusste nicht, dass du verabredet bist – aber wahrscheinlich hast du unser Treffen vergessen“, murmelte ich mit eisiger Stimme, so dass mir selbst ein kalter Schauer über den Rücken lief.
„Robbylein, du hast mir nichts davon gesagt, dass du dich mit der Kirchenratte treffen wolltest“, mischte sich Ashley ein.
Ich spürte, wie bei mir der Geduldsfaden langsam endgültig zu reißen drohte. Die Wut in mir erreichte fast den Höhepunkt – es würde zweifellos nicht mehr lange dauern, bis der Vulkan in mir ausbrach.
Aber ich versuchte weiterhin, meinen Zorn zu unterdrücken.
Robert stand immer noch da, aber er schien sich langsam zu fassen. „Halte dich da bitte raus, Ashley“, sagte er in ernstem Ton, der keinen Widerspruch duldete. So kannte ich ihn gar nicht.
Doch Ashley schien nicht ganz zu verstehen. Sie blieb zwar von nun an ruhig und hielt sich aus dem Gespräch zwischen Robert und mir heraus, aber sie dachte nicht daran, zu verschwinden.
Ich konnte mich noch ganz genau erinnern, wie ich sie in meinem Inneren als Hexe beschimpfte. Jetzt muss ich bei diesem Gedanken grinsen.
Aber zurück zur Geschichte.
Jedenfalls wussten Robert und ich nichts Rechtes mit uns anzufangen. Ich wollte nicht mit dem Gespräch beginnen, das sollte schon er tun. Schließlich war er es, der ein Treffen mit mir hatte sausen lassen und sich nicht abgemeldet hatte, um so eine wie Ashley zu treffen. Igitt.
Was machte sie eigentlich immer noch hier?
Irgendwann riss dann doch der Geduldsfaden. „Die nasse Kirchenratte wird dann mal wieder verschwinden, um nicht allzu sehr zu trocken“, meinte ich kalt, drehte mich um und wollte abhauen, aber irgendetwas hielt mich zurück.
Es war die falsche Entscheidung, nicht gleich abzuhauen.
„Na endlich. Ich dachte schon, du schlägst hier Wurzeln, Kirchenratte“, grinste Ashley. Wie sehr ich es doch hasste, wenn sie so grinste.
Ich gab ein verächtliches Schnauben von mir, während ich mich jetzt doch in Bewegung setzte. Ich warf einen Blick über die Schulter zurück – wieder ein Fehler.
Denn ich musste mir ansehen, wie Ashley sich zu meinem besten Freund beugte und ihn einen Schmatzer auf die Wange drückte.
Später (nach etwa zwei Wochen, in denen ich mich geweigert hatte, auch nur ein Wort mit meinem besten Freund zu wechseln) beteuerte Robert, dass er Ashley gar nicht hatte einladen wollen, aber dass sie dann unter einem Vorwand – was für einer es war, wollte er mir nicht verraten – vor seiner Tür gestanden sei und tja, das hatte sich eben so ergeben.
Trotzdem konnte ich diesen einzig großen Streit zwischen uns nicht vergessen.

„Welche Krawatte findest du passender?“
Roberts Stimme reißt mich aus meiner Gedankenwelt in die Gegenwart zurück.
„Was hast du gesagt?“, frage ich nach.
„Welche Krawatte findest du passender?“, wiederholte Robert seine Frage.
„Passender zu was?“
„Ähm… Zu meinem Smoking.“
„Zu welchem Smoking?“
„Zu dem, der noch nicht vorhanden ist.“
Robert und ich grinsen uns an. Die kleine Auseinandersetzung vorhin im Park ist schon wieder Geschichte, ich spüre wieder die Vertrautheit zwischen uns.
Ich gehe die paar Schritte, die mich von dem Regal trennen, vor dem ich gestanden bin, zu Robert, der vor einem Berg von Krawatten steht. Blau, rot, grün, schwarz; gepunktet, gestreift, kariert; lang, breit, kurz, eng. Es gibt alles Mögliche.
Genau so wenig wie Robert sich für eine Krawatte entscheiden konnte, konnte ich mich bisher nicht für eines der vielen Kleider entscheiden. Okay, so richtig angesehen hatte ich sie mir auch nicht. Ich hatte eher in Erinnerungen geschwelgt. Erinnerungen an diesen einen Streit.
„Ich finde, wir sollten uns zuerst eine Grundausstattung aussuchen und dann zu den Details übergehen“, schlage ich vor.
Mein bester Freund nickt. „Mit was fangen wir an?“, will er wissen.
„Hm… Wie wäre es, wenn wir uns erst einmal daran machen, für dich einen Smoking zu finden?“
„Es heißt normalerweise immer Ladies first“, meint Robert grinsend.
„Dann bist heute eben einmal du die Lady“, grinse ich zurück.
Wir arbeiten uns Regal für Regal durch. Wir entdecken haufenweise Anzüge. Wir laden uns so viele auf die Arme, wie wir tragen können, und begeben uns zu den Umkleidekabinen. Dort vollführt Robert eine kleine Modeschau, wobei ich mir still selbst zugeben muss, dass mein bester Freund in jedem Anzug fantastisch aussieht. Etwas anderes hätte mich bei seiner großen, athletischen Figur und seinen muskulösen, starken Armen auch verwundert. Er ist ein Bild für sich – ein Bild von einem jungen Mann.
So kenne ich ihn gar nicht.
Verwirrt über meine plötzliche Erkenntnis starre ich Robert in seinem schwarzen, eleganten Anzug an, den er gerade trägt. Er bemerkt meinen Blick und sieht fast besorgt aus, als er mich fragt, ob alles in Ordnung sei.
Ich nicke nur und schaue zu, wie er wieder in der Umkleidekabine verschwindet, um den nächsten Smoking anzuprobieren und mir vorzuführen.
Und mich damit noch mehr in Verlegenheit zu bringen.
Ich kann Robert gar nicht beschreiben, wie gut er in diesem Anzug aussieht. Okay, genau genommen sieht er in jedem Anzug toll aus, aber dieser… der sieht einfach rattenscharf an ihm aus. Anders kann man es gar nicht ausdrücken.
Der dunkelblaue, seidene Stoff passt sich perfekt Roberts Körperform an und betont seine muskulösen Arme und die sportliche Figur. Außerdem ähnelt die Farbe des Smokings sehr der seiner großen Augen, die für mich jahrelang nur die Augen meines besten Freundes gewesen waren.
Es waren die Augen, die mich neugierig gemustert hatten, als sie mich das erste Mal sahen.
Es waren die Augen, die mich besorgt angestarrt hatten, als ich einen kleinen Unfall gebaut hatte.
Es waren die Augen, dessen Besitzer ich all meine Geheimnisse anvertraut hatte.
Aber jetzt sind es die Augen eines unwiderstehlich gut aussehenden, jungen Mannes.
Ich kann meinen Gesichtsausdruck nicht deuten, aber aufgrund von Roberts Grinsen kann ich erkennen, dass ich wohl total bescheuert aussehen muss. Meine Hand klammert sich an der Lehne des Stuhls fest, auf dem ich sitze; die andere Hand, die auf meinem Knie liegt, zittert.
„Wow“, höre ich eine Stimme murmeln.
Roberts Grinsen wird breiter, dann kommt er zu mir herüber und dreht sich für mich im Kreis.
Er sieht wirklich fantastisch aus.
Erst jetzt begreife ich, dass es meine Stimme war, die das „Wow“ geflüstert hat. Und im nächsten Moment spüre ich auch schon, wie ich knallrot anlaufe.
Jetzt ist Roberts Blick verwirrt. „Sag mal, beste Freundin, stimmt etwas nicht?“, hakt er vorsichtig nach. Wieder ist da dieser besorgte Blick, den ich seit Jahren kenne.
Nur, dass mich dieser besorgte Blick jetzt umhaut.


*~ Zweites Kapitel ~*

Nachdem ich Robert versichert habe, dass es mir gut gehe und dass mir nur ein bisschen komisch gewesen sei, überrede ich ihn, den Anzug zu kaufen. Da wir jetzt einen (wirklich rattenscharfen) Smoking für ihn gefunden haben, suchen wir jetzt etwas für mich.
Während ich, genau wie für Robert, Kleider um Kleider auf meinen Arm laden, die mir einigermaßen stehen könnten, geht mein bester Freund nur mit nachdenklicher Miene durch die Regale und scheint kein Kleid zu finden, von dem er findet, dass es zu mir passen könnte. Ich weiss nicht, ob ich das jetzt als gutes oder schlechtes Zeichen empfinden soll.
Jedenfalls lande ich später doch in der Umkleidekabine und schlüpfe gerade in ein dunkelrotes, knielanges Kleid, das mir vor allem wegen dem tiefen, aber doch noch anständigen Ausschnitt gefällt.
Ich verlasse die Umkleidekabine und stehe verlegen Robert gegenüber, der mich mit immer noch nachdenklichem Blick betrachtet. „Drehe dich mal im Kreis“, bittet er mich.
Ich tue ihm den Gefallen und tue, was er will, aber er scheint nicht zufrieden.
„Nein, das ist nicht das Richtige“, meint er nur und schüttelt den Kopf.
Ich drehe mich wieder zur Umkleidekabine, um das inzwischen gefühlte zwanzigste Kleid abzuziehen und das nächste zu nehmen. Dieses Mal ist es ein violettes, bodenlanges Kleid, das um die Taille herum einen Stoffgürtel genäht hat.
Wieder schickt mich Robert zurück in die Umkleidekabine. So geht das weiter, bis ich irgendwann hinter dem Vorhang stehe und kein neues Kleid mehr finde. Das waren wohl alle, die mich zumindest ein bisschen interessierten.
Aber wenn Robert mit all den Kleidern nicht einverstanden ist, bin ich es auch nicht. Schließlich bin ich die, die ihn dazu überredet hat, den nicht ganz billigen, aber tollen Anzug zu kaufen. Ein bisschen sollte ich bei meiner Kleiderwahl schon auf ihn hören, vor allem weil er weiss, wie ich ticke und was mir steht.
Also lade ich mir all die schönen, aber unpassenden Kleider auf den Arm, um sie, zusammen mit Robert, wieder an die Regale zu hängen. Ich seufze leise, als ich meinen Favoriten, ein langes, violettes Kleid, seinem Schicksal überlasse.
Robert grinst nur, dann legt er mir tröstend den Arm um die Schultern, als wir das Geschäft verlassen. „Wir werden schon noch etwas für dich finden, beste Freundin. Dann wirst du die Schönste auf dem ganzen Schulball sein“, versucht er mich aufzuheitern.
Pah. Er hat gut reden. Schließlich hat er erstens schon einen Anzug und zweitens war er es, der mich daran gehindert hat, all die schönen Kleider im Laden zu lassen und keines davon mitzunehmen.
Ich sehe auf die Uhr meines Handys. Ich habe gar nicht gemerkt, wie viel Zeit vergangen ist. „Ich denke, ich sollte langsam nach Hause“, meine ich.
Robert nickt. „Ich begleite dich heim – wenn du möchtest“, bietet er an und lächelt.
Ich lächle zurück, drehe mein Gesicht aber unauffällig weg, als ich merke, dass ich schon wieder erröte. „Das kannst du gerne tun“, stimme ich seinem Vorschlag zu und befreie mich aus seiner Umarmung, was er mit einem etwas missmutigen Blick hinnimmt. Robert erwidert aber nichts mehr darauf.
Verdammt.
Warum ist mir ist erst heute Nachmittag aufgefallen, dass Robert eigentlich ein super heißer Typ ist?
Vielleicht, weil ich ihn schon seit meiner Kindheit kenne und in ihm bisher noch nie einen gut aussehenden, jungen Mann gesehen habe? Vielleicht auch, weil ich es bis jetzt noch nicht sehen wollte?
Aber jetzt habe ich keine Zweifel mehr. Robert sieht gut aus. Er sieht verdammt gut aus, wenn man es genau nimmt. Und ich blöde Gans habe es erst gemerkt, als er einen rattenscharfen Anzug anhatte, der all das betont, was er zu bieten hat. Und das ist ziemlich viel für einen Siebzehnjährigen.
Ich lasse mich von Robert heimbegleiten. Die meiste Zeit über schweigen wir. Viel zu erzählen gibt es ja auch nicht. In der Tasche in seiner Hand trägt Robert seinen Anzug. Als ein Bild von ihm in meinem Kopf auftaucht, in dem er den Smoking trägt, spüre ich wieder, wie mein Gesicht heiß wird. Verdammt noch mal, was ist nur mit mir los?!
Da erreichen wir das Haus, in dem ich, seit ich klein bin, wohne. Es ist ein eher unauffälliges Gebäude, schlicht in weiss gehalten. Das Haus enthält drei Wohnungen. Meine Eltern, mein Bruder Luke und ich wohnen in der obersten, die zweistöckig ist.
Wenn man durch die Haustüre eintritt, gelangt man in einen langen, hellen Flur, von dem aus man in die verschiedenen Räume gelangen kann. Auf der linken Seite liegen Wohnzimmer und Küche, auf der rechten Seite Esszimmer und Toilette. Mein Zimmer liegt im zweiten Stock, genau wie die anderen Schlafzimmer, das Büro meiner Eltern, Gästezimmer und zwei Badezimmer. Unsere Wohnung ist flächenmäßig groß, was man auch an den sorgsam ausgewählten, wenigen Möbeln erkennt. Obwohl in meinem Zimmer gerade mal ein großes Bett, ein Schrank, eine Kommode und ein Schreibtisch stehen, gefällt es mir hier sehr gut.
Ich verabschiede mich mit einer Umarmung von Robert. Das ist die erste Umarmung, bei der ich merke, wie sanft er mich an sich drückt, fast so, als wäre ich aus einem zerbrechlichen Material, wie zum Beispiel Porzellan. Bevor die dumme Röte wieder in mein Gesicht kehren kann, drehe ich mich schnell um und öffne die Haustür.
Im Flur stoße ich vor lauter Verlegenheit fast mit Luke zusammen.
„Hey, was ist denn los, Kate? Schlecht drauf?“, grinste mein großer Bruder.
Eigentlich ist er ja der perfekte große Bruder, so wie Robert der perfekte beste Freund ist. Das haben sie gemeinsam, und darum verstehen sie sich auch so gut – sehr zu meinem Leidwesen, zumindest in manchen Situationen.
„Nein, eigentlich nicht“, meine ich, unbeeindruckt von seinem Scherz, und will mich an ihm vorbei in die Küche kämpfen, aber Luke hält mich auf.
„Du solltest etwas wissen, bevor du die Küche betrittst“, warnt mich mein Bruder.
„Und was? Dass man die Hand nicht auf die heiße Herdplatte legen sollte? Oder dass das Messer alles schneiden sollte, außer die Finger?“, scherze ich.
Luke schüttelt nur den Kopf. Offensichtlich ist er heute nicht zu Scherzen aufgelegt. Und ich weiss, dass das kein gutes Zeichen ist.
„In der Küche sitzt eine Dame, die wegen dir gekommen ist“, verrät mir Luke nur und schiebt mich in Richtung des Raumes.
„Aber… wieso? Ich meine, warum ist sie wegen mir hier?“, will ich wissen, aber mein Bruder gibt mir keine Antwort mehr. Stattdessen besteht er mit einem Blick darauf, dass ich mich meinem Schicksal jetzt stellen muss.
Ich grinse über den Gedanken, bis ich tatsächlich eintrete und die Frau, die auf der Eckbank sitzt, entdecke.
Sie sieht meiner Mutter sehr ähnlich, auf jeden Fall hat sie die gleichen, hellbraunen Haare und die blauen Augen, in denen ich meine fast wieder erkenne. Doch die Haare dieser Frau sind zu einem strengen Knoten zusammengebunden und ihre Augen funkeln mich unangenehm, ja, fast stechend an. Was hat diese Frau dazu veranlasst, mir solche Blicke voller Bitterkeit zu schenken?
„Das ist wirklich eure Katherine?“, will die Frau von meiner Mutter wissen.
„Ja, Rose, das ist Katherine, unsere Tochter“, stimmt meine Mutter ihr zu.
Rose sieht einige Momente lang nachdenklich aus, dann fasst sie sich wieder und starrt mich erneut mit diesem stechenden Blick an.
Jetzt mischt sich mein Vater ein. „Setz dich bitte, Katherine“, bittet er mich. Schon wieder ein schlechtes Zeichen. Mein Vater nennt mich nur bei meinem vollen Namen, wenn die Sache absolut ernst ist.
Trotzdem tue ich, was er sagt, und setze mich auf den Stuhl, der am weitesten entfernt von Rose ist.
„Höre jetzt gut zu, Katherine, denn ich habe dir einiges zu erzählen“, beginnt sie. „Zuerst einmal sollte ich mich dir vorstellen – ich bin Rose Raylin, die Schwester deiner Mutter und somit deine Tante.“
Ich muss wohl total bedämmert aussehen, als ich das Gesicht vor Unfassbarkeit verziehe, denn Luke, der sich in diesem Moment zu uns in die Küche gesellt, grinst über beide Ohren.
„Du hast richtig gehört. Ja, ich bin deine Tante. Du wusstest bisher nichts von mir, weil es bis jetzt nicht nötig war. Doch jetzt ist es an der Zeit, dass du mich und deine Bestimmung kennen lernst“, fährt meine Tante fort.
Hä?
Jetzt blicke ich überhaupt nicht mehr durch. Meine Bestimmung? Hat meine Tante, wenn sie überhaupt meine richtige Tante ist, geistige Probleme? Ist sie psychisch ein bisschen durch den Wind und weiss nicht, von was sie redet?
Ihr strenger Blick lässt mich alle Zweifel aus dem Weg räumen. Sehr wohl weiss sie, wer sie ist, warum sie hier sitzt und sie weiss von meiner angeblichen Bestimmung, von der ich keinen Schimmer habe. Jedenfalls jetzt noch nicht.
Aber wahrscheinlich werde ich bald davon erfahren.
„Auf dieser Welt gibt es mehr, als manche Menschen zu glauben mögen“, erzählt Rose weiter. „Die meisten bauen um sich herum eine hohe Mauer, die unwahr wirkende Geschichten nicht durchlässt. Es gibt auch ein paar wenige Ausnahmen, doch die verstricken sich oft in eine Märchenwelt und sehen nicht, dass die wahre Welt anders aussieht, als sie denken. Du weißt bestimmt auch nichts von der wirklichen, wahren Welt, Katherine. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass du bis jetzt etwas von dieser Welt bemerkt hast.“
Rose unterbricht sich einen Moment, um sich zu räuspern, dann schaut sie mich wieder mit diesem stechenden Blick an und mir ist nicht mehr so gut wie vorhin.
„Katherine“, spricht sie mich an und ich muss sie ansehen. „Katherine, ich bin heute hier, um dir – wie schon erwähnt – von deiner Bestimmung zu erzählen. Im nächsten Monat wirst du sechzehn, darum ist es jetzt allerhöchste Zeit, es dir zu sagen.“
Ich werde noch verrückt von dieser ganzen Sache. Was soll ich von einer Frau halten, die sich als meine Tante ausgibt und mir von meiner angeblichen Bestimmung erzählen will?!
„Katherine, es ist jetzt wirklich wichtig, dass du ganz genau zuhörst“, fängt Rose schon wieder mit ihrem Geplapper an. „Du wirst mir es jetzt nicht glauben, wenn ich es dir sage. Da wärst du nicht das einzige Mädchen. So junge Mädchen wie du wollen solch wichtigen Dinge oft gar nicht einsehen, aber…“
Jetzt reicht es mir. Bevor ich weiss, was ich überhaupt tue, stöhne ich genervt auf und funkle Tante Rose an. „Wenn du meine Tante bist, würdest du mir jetzt endlich sagen, was mit dieser Bestimmung gemeint ist und würdest nicht lange um den heißen Brei herumreden“, kommt es auch schon aus meinem Mund.
Einen Moment lang sieht Rose verblüfft aus, dann schüttelt sie einmal den Kopf und fasst sich langsam wieder. „Wenn du das wirklich willst – aber sag mir nicht, ich hätte dich gewarnt“, meint sie.
Ich zucke mit den Schultern. Was soll das auch so Schlimmes sein, das meine Tante mir eröffnen will?
„Katherine“, nennt sie mich erneut beim Namen und ich will wieder aufstöhnen, aber das, was sie als nächstes sagt, lässt mich erstarren.
„Du bist eine Hexe.“

Ich weiss nicht, wie lange ich da sitze und zuerst minutenlang fassungslos auf Rose starre, um dann meinen Blick auf meine Oberschenkel zu richten.
Ich fasse es nicht. Ich bin eine Hexe.
Sofort erscheint ein Bild in meinem Inneren. Ein Bild von einer hässlichen Hexe mit riesiger Nase, tausend Narben im Gesicht und wirren, schwarzen Haaren, die auf einem Besen sitzt und vor sich hin lacht. So eine soll ich tatsächlich sein?
Nein, das kann nicht sein. Rose muss lügen. Sie hat wohl schon damit gelogen, dass sie meine Tante ist. Davon hätten mir meine Eltern schon längst erzählt. Ich bin doch nicht fast sechzehn Jahre lang aufwachsen und erfahre erst jetzt von meiner tatsächlich existierenden Tante, die nebenbei ein bisschen komisch ist.
Oder?
Ich weiss es nicht. Ich habe keine Ahnung.
Im Moment scheint es mir so, als hätte ich noch nie eine Ahnung von irgendetwas gehabt.
Ich höre nicht, wie meine angebliche Tante Rose aufsteht, sich von meinen Eltern verabschiedet und sehe nicht, wie sie einen letzten Blick auf mich wirft, bevor sie die Küche verlässt. Ich merke nicht, wie meine Eltern und Luke sich ebenfalls hinausbegeben. Erst viel später nehme ich diese absolute Stille wahr, die sich jetzt im leeren Raum ausbreitet.
Ich bin eine Hexe. Ich muss ein geistiges Problem haben. Ich spinne.
Das sind alles Gedanken, die mir durch den Kopf schießen. Was ist nur los mit mir?
Es kann doch nicht sein, dass ich eine Hexe bin und bis jetzt nichts davon gemerkt habe. Hexen können alles Mögliche herzaubern oder –hexen, wie man es nimmt. Wieso konnte ich das bis jetzt nicht? Ich kann doch keine Hexe sein, wenn ich nicht zaubern kann, oder?
Oder etwa doch?
Das ewige Hin- und Herüberlegen macht mich ganz fertig und schließlich kann ich es nicht mehr aushalten.
Ich kann nicht fassen, dass ich eine Hexe sein soll. Das kann doch gar nicht sein. Ich darf einfach keine Hexe sein. Nicht jetzt.
Nein. Nie.
Ich möchte nie eine Hexe sein.
Aber mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als sich meinem Schicksal zu ergeben. Meine angebliche Tante Rose hat leider nicht so geklungen, als mache sie Scherze. Im Gegenteil. Es klang so, als meine sie es bitterernst.
Also bin ich tatsächlich eine Hexe.
Aber wie soll es jetzt weitergehen mit meinem Leben? Wie kann ich zur Schule gehen, jetzt, wo ich eine Hexe bin?
Eigentlich ist der letzte Satz falsch formuliert. Er müsste eigentlich eher so lauten: Wie kann ich zur Schule gehen, jetzt, wo ich weiss, dass ich eine Hexe bin?
So wäre das richtig formuliert.
Aber das heitert mich trotzdem nicht auf.
Irgendwann, viel Zeit muss vergangen sein, stehe ich auf und verlasse die Küche. Ich habe begriffen, dass ich etwas dagegen tun muss, ständig nur noch daran zu denken, dass ich eine Hexe bin. Und was würde dabei besser helfen als ein Gespräch mit der besten Freundin?
Also gehe ich in mein Zimmer und greife zu meinem Handy, das auf dem überfüllten Schreibtisch liegt. Ich wähle Joelles Nummer und warte, bis das Freizeichen am anderen Ende ertönt.
„Joelle hier?“
„Hey, Joe, ich bin’s, Kate“, melde ich mich.
„Ach so. Hi, Kate.“
„Ich habe gerade etwas Unglaubliches erfahren. Ich kann’s selbst kaum glauben, und du darfst jetzt nicht lachen, Joe, aber ich bin eine…“
Bevor ich zu Ende reden kann, unterbricht mich Joelle.
„Wieso bist du heute einfach abgehauen, Kate?“, fragt sie mich vorwurfsvoll.
Erst jetzt fällt mir ein, dass ich sie, seitdem ich mit Nick zusammengestoßen bin, nicht mehr beachtet habe. Ich habe sie seitdem auch nicht mehr gesehen.
„Oh nein, sorry, aber ich habe einfach nicht mehr an dich gedacht“, stammele ich entschuldigend, aber Joelle wirkt nicht so, als würde sie mir verzeihen wollen.
„Nicht mehr an mich gedacht? Du hast nicht mehr an deine beste Freundin gedacht?“ Meine beste Freundin lacht verächtlich auf.
„Joe, ich kann es dir erklären, es…“, beginne ich, aber Joelle unterbricht mich schon wieder.
„Du kannst also erklären, wieso du nach einem kleinen Zusammenstoss deine beste Freundin ignoriert und nur noch Augen für einen Typen gehabt hast?!“
Jetzt fällt mir keine Antwort ein. Sprachlos starre ich auf das Handy in meiner Hand, bevor ich es wieder an mein Ohr lege und weiter spreche.
„Es tut mir wirklich Leid, Joe, dass ich dich einfach vergessen habe, aber…“
Ich habe wieder keine Chance, mich zu entschuldigen. Joelle scheint es richtig Spaß zu machen, mich stets am Ausreden zu hindern.
„Du hast mich nicht einfach vergessen, du hast mich wirklich vergessen. Wie kann man seine beste Freundin vergessen, wenn sie direkt daneben steht?! Ich bin echt enttäuscht von dir, Katherine Meg Mouney. So etwas hätte ich nie von dir gedacht. Aber offenbar ist dir so ein dahergelaufener Typ wichtiger als deine beste Freundin.“
Ehe ich etwas erwidern kann, tutet es am anderen Ende der Leitung. Joelle hat einfach aufgelegt.
Ich kann es nicht glauben. Das hat sie noch nie gemacht.
Sie ist wirklich sauer auf mich. Aber dafür kann ich doch gar nichts. Ich habe etliche Male versucht, mich zu entschuldigen, aber Joelle hat mir keine Gelegenheit dazu gelassen. Offenbar wollte sie geradewegs diesen Streit. Aber wieso?
Ich beschließe, mir nicht länger Gedanken über Joelle zu machen. Wenn sie sich mit mir streiten möchte, dann soll sie das tun, aber bei mir wird sie auf Granit stoßen. Ich lasse mich nicht einfach so beschuldigen, etwas getan zu haben, das ich gar nicht getan habe. Eigentlich.
Ein bisschen Recht hat sie ja schon. Ich habe sie wirklich vergessen, während ich mit Nick geredet habe. Aber warum nimmt sie das so ernst?
Bisher habe ich mich noch nie mit Joelle gestritten, jedenfalls nicht so richtig. Der Streit mit Robert damals war viel schlimmer als jeglicher Streit mit Joelle. Aber jetzt habe ich mich wohl richtig mit ihr zerstritten und das, weil ich etwas unabsichtlich getan habe und mich sogar dafür entschuldigt habe. Auf einen Streit folgt eine Entschuldigung, jedenfalls ist das normalerweise so.
Doch ich kann nicht begreifen, warum Joelle meine Entschuldigung nicht annimmt. Es kann ja sein, dass sie Recht hat mit ihren Vorwürfen, aber deswegen kann sie meine Entschuldigung doch annehmen, erst recht, wenn ich sie immer und immer wieder wiederhole.
Na gut. Wenn Joelle meine Entschuldigung nicht annimmt, dann muss sie eben damit leben, dass wir zerstritten sind. Und ich auch.
Nur weiss ich, dass das für mich sehr schwierig sein wird.

Um mich von meinem Hexen-Dasein und dem Streit mit Joelle abzulenken, beschließe ich, einen kleinen Spaziergang zu machen.
Ich weiss, dass das ein bisschen leichtsinnig ist, weil die Sonne draußen schon untergeht, aber um diese Zeit treiben sich noch keine Alkoholiker und Junkies auf den Strassen herum. Jedenfalls hoffe ich das.
Was mache ich mir eigentlich so viele Gedanken? Ich war schon öfters um diese Zeit draußen und bin spazieren gegangen und dabei bin ich weder einem Alkoholiker noch einem Junkie begegnet. Was habe ich also zu befürchten?
Entschlossen steige ich die Treppen hinunter in den Flur, wo mein Anorak hängt, und ziehe ihn an. Draußen wird es, obwohl es noch nicht dunkel ist, sehr kalt sein. Schnee liegt zwar noch keiner, aber der wird auch bald kommen, es ist immerhin Ende November.
So verlasse ich das Haus und schlendere die Strassen von meiner Heimatstadt Secret Town entlang. Inzwischen ist die Sonne untergegangen und es ist dunkel geworden. Straßenlaternen verbreiten schwummriges Licht in regelmäßigen Abständen, während ich eine Gasse entlanglaufe. Mein Ziel ist der kleine Park vor der Brücke über den Secret, wie der Fluss hier passend heißt.
Ich freue mich auf ein bisschen Ruhe und Erholung am Ufer des Secrets, die ich dort schon oft gefunden habe, als ein heulendes Geräusch mich plötzlich zusammenzucken lässt.
Ich fahre herum und starre nach hinten, aber natürlich kann ich dort wegen der Dunkelheit nicht viel erkennen außer ein paar schemenhaften Umrissen von Häusern, Gartenzäunen und ähnlichem. Auch vor mir ist nichts Ungewöhnliches.
Das war bestimmt nur der Wind, versuche ich mich zu beruhigen, aber mein Herz schlägt trotzdem schneller, als ich weiter die Gasse entlanggehe.
Vielleicht hätte ich lieber die River Road entlanggehen sollen, eine sehr belebte Strasse im Gegensatz zu dieser Gasse hier. Aber das wäre ein Umweg gewesen und ich mag keine Umwege.
Als allerdings das unheimliche Heulen ein zweites Mal zu hören ist, zweifle ich an meiner Entscheidung, keinen Umweg zu nehmen. Auf der River Road hätten sich sicherlich noch ein paar andere Menschen aufgehalten und ich hätte nicht so ein komisches Gefühl im Bauch verspürt, wie ich es jetzt tue.
Unwillkürlich laufe ich schneller, doch ich weiss, dass ich noch ein ganzes Stück gehen muss, bevor die Gasse ein Ende nimmt und ich zum Park gelange. Zu allem Überfluss wird der Durchgang jetzt auch noch enger und führt mich in einen beinahe unbeleuchteten Teil des Weges. Links und rechts neben mir steht Haus an Haus, doch niemand scheint zu Hause zu sein, denn es brennt nirgendwo Licht.
Mit jedem Meter, den ich weitergehe, wird meine Angst größer. Ich spüre, wie ich nicht nur wegen der Kälte zu zittern anfange. Ich will mich zur Ruhe zwingen, aber es gelingt mir nicht. Schon gar nicht, als schon wieder dieses Heulen ertönt, das dieses Mal viel näher zu sein scheint als bei den letzten beiden Malen.
So ein Heulen habe ich noch nie gehört und ich will es auch nie wieder hören, da es bei mir eine wahrhaftige Gänsehaut aufkommen lässt.
Beruhigen kann ich mich auch nicht, ich kann nicht einmal eine Spur langsamer gehen. Anzuhalten und erneut über die Schulter zurück in die Gasse zu schauen, traue ich mich nicht. Vielleicht lauert dort ein Monster?
Ach was, so ein Quatsch!
Was fürchte ich mich eigentlich vor einem komischen Heulen? Es könnte das eines Gespenstes sein oder das eines Ungeheuers, wenn es näher an seine Beute (in diesem Fall mich) herankommt, aber es gibt weder Gespenster noch jegliche Arten von Ungeheuer.
Allerdings bin ich eine Hexe, und bisher habe ich auch geglaubt, dass die nicht existieren können.
Sofern Tante Rose Recht hat, existieren sie doch. Warum soll es also auch keine Geister und Ungeheuer geben?
Diese Tatsache jagt mir Angst ein und ich will zu rennen beginnen, als sich wenige Meter von mir entfernt eine Gestalt aus dem Schatten löst. Im Licht der Straßenlaterne hinter mir erkenne ich nur, dass die Gestalt größer sein muss als ein normaler Mann und dass sie einen bodenlangen, schwarzen Umhang trägt, dessen Kapuze sie sich tief ins Gesicht gezogen hat.
Ich zwinge mich, möglichst ruhig weiterzulaufen, als die Gestalt plötzlich Gesellschaft bekommt. Die beiden, die jetzt links und rechts neben den ersten treten, sind ebenso groß und tragen die gleichen schwarzen Umhänge. Durch die Kapuzen kann man ihre Gesichter ebenfalls nicht erkennen.
Als ich unter der Kapuze des Ersten auf einmal ein hämisches Grinsen erkennen kann, beschließe ich nun doch, meine Furcht zuzulassen. Die drei Gestalten lachen nur, als sie sehen, wie ich erschrocken stehen bleibe und mich vor Angst nicht einen Zentimeter rühren, geschweige denn um Hilfe schreien kann.
Wie gelähmt stehe ich da und starre auf die Schwarzen, die im Gleichschritt näher kommen. Nein, sie scheinen über den Boden zu schweben. Das ist genau das, was mir noch mehr Angst einjagt.
Sind das Geister? Oder vielleicht Dämonen? Ich habe mal irgendwo gelesen, dass sich Dämonen anscheinend schwebend fortbewegen können, wenn sie irgendetwas Bestimmtes beherrschen.
Ich zittere immer mehr. Habe ich hier tatsächlich Dämonen vor mir? Was kann ich tun, wenn sie angreifen?
Die Stimme der ersten Gestalt lässt mich zusammenzucken. Offensichtlich ist er der Anführer und die beiden anderen sind seine Komplizen.
„Guten Abend, Katherine. Ist es nicht ein bisschen spät für dich, um dich noch draußen herumzutreiben? Schließlich hast du morgen wieder Schule und dazu musst du doch ausgeruht sein, oder nicht?“, fragt mich der Erste, während er unter seiner Kapuze immer noch ein Grinsen erkennen lässt.
Es scheint fast so, als sei er mein Vater, der mich dazu ermahnt, ja nicht zu lange wegzubleiben. Ein kalter Schauer läuft mir den Rücken hinunter und lässt mich zusammenzucken.
Der Anführer lacht. „Wir kennen dich gut, aber anscheinend kennst du uns nicht. Du brauchst keine Angst vor uns zu haben, Katherine. Du tätest es sowieso nicht mehr lange.“
Sein kehliges Lachen lässt mich nun doch aus meiner Starre auffahren. Ich verliere keine Zeit und fahre herum, um vor den drei unheimlichen Gestalten zu flüchten. Hier möchte ich keine Minute länger bleiben!
Doch irgendeine geheime Kraft hält mich zurück. „Du wirst doch jetzt nicht einfach abhauen wollen, Katherine?“
Schon wieder dieses Lachen.
Ich möchte wegrennen, aber da fallen die drei Gestalten auch schon über mich her.

***

Fortsetzung folgt! Very Happy
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BeitragThema: Re: The Seventh Witch - Die etwas andere zukünftige Trilogie   The Seventh Witch - Die etwas andere zukünftige Trilogie EmptySo Apr 24, 2011 3:46 pm

Ich freu mich schon auf die Fortsetzung!
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BeitragThema: Re: The Seventh Witch - Die etwas andere zukünftige Trilogie   The Seventh Witch - Die etwas andere zukünftige Trilogie EmptyFr Jun 24, 2011 9:00 am

Tststs das ist aber die gekürze Version. Evil or Very Mad
Aber natürlich ist sie trotzdem gut, wie ja schon gesagt Wink
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BeitragThema: Re: The Seventh Witch - Die etwas andere zukünftige Trilogie   The Seventh Witch - Die etwas andere zukünftige Trilogie EmptySo Jul 10, 2011 9:48 am

@ BlackJack: Daaaanke. Smile

@ Shi no musume: Jep, da hast du Recht. Ich bin mit Kapitel 7 schon fertig... :O ^^
Aber weil ich hier nicht so oft vorbeischaue, steht's noch nicht drin. Doch ich werde versuchen, das so bald wie möglich nachzuholen.
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BeitragThema: Re: The Seventh Witch - Die etwas andere zukünftige Trilogie   The Seventh Witch - Die etwas andere zukünftige Trilogie EmptyMo Jul 11, 2011 11:23 pm

Ja, und mittlerweile hänge ich auch hinterher Suspect
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